Das ist bei mir ja eben gar nicht der Punkt. Ich wirke generell sehr androgyn, das hat nichts mit Kleidung zu tun.

frau andrea, wissen sie überhaupt was androgyn bedeutet?

MEINE Definition von Androgyn bedeutet schlicht, dass man non-binär erscheint. Wenn man als Mann also recht androgyn ist, durch feminine Gesichtszüge oder Kleidung und nicht offensichtlich als Mann mit Bart etc. auftritt, kann man eben als Frau gelesen werden. Und das hat natürlich Vorteile in Richtung TS.

Für mich klingt das perfekt, so wäre ich auch gerne....

Non-binär bedeutet, das man sich weder als frau oder als mann identifiziert. das hat mit der äußeren erscheinung nichts zu tun. warum wollen sie denn eigentlich unbedingt ts sein? sie sind es doch nicht

Deshalb habe ich geschrieben dass ein androgyner Mensch non-binär ERSCHEINT, ist also rein äusserlich gemeint. Und ich habe nirgends geschrieben dass ich TS sein möchte, nur androgyn erscheinen wäre nett, um zeitweise als Frau gelesen zu werden. Bitte einfach mal die Texte komplett lesen und nichts aus dem Zusammenhang reißen….

ja und warum wollen sie zeitweise als frau gelesen werden?

Sogar als simple Transe finde ich es nett, gelegentlich als Frau "gelesen" zu werden. Die Gründe von Andrea und mir können dir egal sein, geht dich nichts an.

Genau das ist der Punkt um den es mir geht. Ich kann das halt nicht greifen, aber habe eben das Gefühl, dass es etwas mehr bedeutet, als etwas rein optisches. Ich würde mich auch z.B. von den Eigenschaften her eher in so einem mittleren Bereich (Mann Frau) einordnen. (mein Hormonstatus ist aber im normalen männlichen Bereich von Natur aus) Offenbar scheint z.B. auch die Art wie sitze oder gehe manchmal eher weiblich zu wirken. Vor allen dann, wenn ich gerade nicht dran denke oder entspannt bin. Das `Problem´ für mich ist nun irgendwie, dass ich mich selbst (innerlich) nicht so ganz klar zuordnen kann und die Reaktionen der Umwelt da auch nicht wirklich weiterhelfen. Irgendwie nervt das, wenn man selbst in T-Shirt und langer Hose (quasi unis**) tendenziell immer etwas auffällt, bzw. fragende Blicke bekommt.

Eigentlich möchte ich IMMER als Frau gelesen werden, da ich eine ausgeprägte weibliche Seite habe, die ich in den letzten Jahren immer intensiver gelebt habe, sodaß ich heute 24/7 "als Frau" lebe. Im Bekanntenkreis, Familie, Arbeit, Alltag. Allerdisgs habe ich es aufgegeben darum zu kämpfen weiblich gelesen zu werden, da ich aufgrund meiner männlichen Marker, leider immer als Mann identifiziert werde. Dies habe ich auch hier in einem eigenen Thread beschrieben: ) Irgendwie erinnern mich diese Einzeiler-Fragen an ein gewisses schweizer Mitglied. Ein Zweit-Profil?

Das Einordnen ist genau der Problempunkt bei allen die keine intensive Geschlechtsdysphorie haben, so wie ich. "Wir" müssen eben unserem Gefühl folgen und uns aktiv für eine Seite entscheiden, oder beide Rollen ausfüllen - je nach dem was wir wollen...

Aus irgendeinem Grund stehe ich da halt auf dem Schlauch. Klar männlich will ich irgendwie nicht, Da müsste ich immer total kurze Haare haben und mindestens 3-Tagebart. Was z.B.die Körpersprach angeht, müsste ich mich tendenziell immer anstrengen, wobei das nur eine Frage der Zeit ist, bis es doch auffällt im z.B. Job. Dieses Unentschiedene in der Mitte geht mir irgendwie auf die Nerven. Da bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob das nicht vor allem daran liegt, dass es auffällt, bzw. zu Irritationen führt. Fragende, ´komische´ Blicke bekomme ich auf der Strasse im Grunde minütlich. Und an z.B. mehr oder weniger jeder Supermarktkasse bin ich sofort im Fokus der / des Kassiererin, weil er/sie nicht genau wissen ... nervt total und führt häufig zu unangenehmen Situationen. Bleibt im Grunde nur noch eindeutig als Frau zu leben. Einige Monate habe ich auch schon einmal offiziell Hormone genommen. Da war mein Passing nach wenigen Wochen eigentlich hundertprozent. Auch mit richtig kurzen Haaren, Schlabber T-Shirt und (Männer-) Jeans. Das war schon eine Erleichterung, weil die Reaktionen der Menschen viel eindeutiger und angenehmer waren. Da war / bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob ich das wirklich bin oder ob ich nicht z.B. vor diesem Schritt (´TS-Weg) irgendwie ´einfach nur´ Angst habe. Ich bin ein sehr vorsichtiger, sehr sensibler Mensch...

verstehe, sie wären also gerne für alle die andie und nicht mehr der andie.

Schön zusammengefasst....

Nun, vielleicht hast Du das gleiche Problem wie ich, nämlich sich selbst viel zu sehr unter Beobachtung zu stellen, anstatt einfach zu leben. ICH z.B. bin ja beim Einkaufen (Aldi/REWE etc.) immer weiblich gekleidet aber auf den ersten Blick als männlich zu identifizieren. In dem Moment wo ich den/diejenige an der Kasse freundlich anlächle, kommt zu 90% ein Lächeln zurück und wer oder was ich in dem Moment bin, wird im Grunde nebensächlich. Wenn Du so willst, gucken Menschen „immer“ komisch. Bist Du Mann, bist Du Frau, hast Du Rock oder Hose an, gefällt die Frisur, das Makeup, was hast Du im Einkaufskorb, wie ist das Wetter….hier braucht es Übung einfach darüber hinweg zu sehen. Spätestens wenn Du EINDEUTIG weiblich gelesen wirst, kommen satt der komischen dann eben die lüsternen Blicke der Männer oder die neidischen der Frauen. Im Grunde kann man es nur falsch machen, denn irgendeiner ist immer dabei, der ein Problem hat/braucht! Ich empfehle einfach mal 2 Wochen REIN MÄNNLICH unterwegs zu sein und zu versuchen NICHT/WENIG zu beobachten. Dann das Gleiche in weiblich. Dann das Gleiche in androgyn. Ich persönlich fände das total entspannend, gar keine Rolle auf Dauer übernehmen zu müssen und jedem selbst zu überlassen, als was er Dich liest. Denn in dem Moment wo Du Dich nicht selbst festlegst, bist Du frei….ich wollte ICH könnte das, aber ich brauche eine Schublade…oO