Ich habe in der Vergangenheit immer Frauen als Partner favorisiert, Männer waren als Freunde denkbar, aber nie als Geschlechtspartner. Aber selbst bei Frauen habe ich nie direkt an S.EX gedacht, sie halbnackt als Poster in den Spind gehängt oder mich mit P.ornoheftchen befriedigt. Frauen fand ich faszinierend und interessant und hübsch, habe einen schönen Busen oder einen runden Po bewundert, tolle Haare oder lange Beine registriert, fand sie einfach hier und da schön, aber immer ohne ins Bett mit ihnen zu wollen oder dahingehend ausufernde Fantasien zu haben. Ich wollte nie sie sein, habe mir nur oft vorgestellt ihre Haut zu haben oder ihre Locken oder ihre brauenen Augen. Also immer Teile davon. Das hat sich auch nie geändert und auch wenn ich S.EX mit Frau genieße, ist es mir nicht besonders wichtig. Wichtiger ist kuscheln und knutschen und Händchen halten...ich war schon immer ein Vollsoftie... Mittlerweile sehe ich aber auch Männer in einem anderen Licht. Der Gärtner meiner Nachbarn ist ein sehr attraktiver, kantiger Mittvierziger mit grauen Schläfen – den finde ich sehr anziehend. Und ein anderer Nachbar hat mit ca. Anfang 30 zwar schon eine Glatze, aber mit dem 3-Tage Bart und nacktem Oberkörper, bei dem man ein Sickpack zumindest erahnen kann, löst er in mir etwas aus....

Das Feminine ist für die allermeisten Menschen einer Zeit und eines Kulturkreises ästhetisch attraktiv (Schönheitsideal), egal welchen Geschlechts. Anders verhält es sich mit Reizen, die se.xuelle Erregung auslösen und die aktuelle se.xuelle Orientierung ausmachen. Davon zu unterscheiden ist wiederum die Attraktivität als Liebes"objekt", mit dem eine Beziehung vorstellbar ist. Man sollte nicht das Eine mit dem Anderen verwechseln. Wenn man dem zustimmt, ergeben sich verschiedene Kombinationsmöglichkeiten, die sich nicht unbedingt in einem potentiellen Partner oder dessen Geschlecht finden lassen müssen. Man kann auch erkennen, dass Kombinationen vorkommen können, die mal besser mal schlechter den gesellschaftlichen Normen und deren internalisierten Repräsentanzen des Individuums entsprechen und die zur Entfaltung der Persönlichkeit ggf. ein inneres und äußeres Outing notwendig machen.

In deinem Text kann ich mich auch gut wiederfinden. Dein Neid hat ein Ende, eine Auflösung in Form, selbst sich der eigenen Weiblichkeit anzunehmen und zu leben. Freut mich für dich. LgGisa