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Thema: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!


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Von Thexxxxx
797 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Der aktuelle rechtlich gültige Geschlechtseintrag "divers" setzt aber einen medizinischen Befund, der eine "Variante der Geschlechtsentwicklung" attestiert, voraus.

01.11.2020 um 15:45    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von chrxxxxxxxx
1593 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Müßte man im Falle des Falles feststellen oder juristisch feststellen lassen. Kann ja nicht sein das TI ohne körperliche Änderung nach Gutachten mit VÄ und PSÄ geht und das hier nicht.

01.11.2020 um 16:34    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von Thexxxxx
797 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Na, an dir ist aber ein echter Gelehrter verloren gegangen.... Mann, Mann, Mann (oder doch trans, trans, trans??)

02.11.2020 um 12:34    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von tvjxxxxxxxx
650 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Sind Transleute einsam? Pauschalieren würde ich es nicht. Ausserdem tendieren Transpersonen - je nach nach Ausprägung - zwischen den beiden Geschlechtern...

08.11.2020 um 23:47    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von Chrxxxxxxxx
38 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Muß es nicht... Männer wären gerne Frauen und Frauen gerne Männer und nix neues oder was dazwischen. Ganz einfach

09.11.2020 um 6:32    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Ein drittes Geschlecht ist defacto nötig. Transpersonen sind weder Männer noch Frauen. Transfrauen sind keine Frauen. Transmänner sind keine Männer. Es sind Transpersonen. Das ist weder besser noch schlechter, es ist einfach anders. Mal abgesehen von der Tatsache, dass Transpersonen global 0,2% ausmachen, ist die Anerkennung besonders bezüglich der eigenen Räume (sprachlich wie materiell) und der eigenen Identität notwendig.

09.11.2020 um 9:23    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Mit Verlaub und bei allem Respekt, ´Versuchung´- woher weißt du schon wie eine Frau sich fühlt? Das wissen selbst die meisten Frauen oftmals nicht. Frauen sind keine Stereotypen wohlgemerkt. Ich glaube dir wohl, dass du "als" Frau lebst. "Als" weibliche Identität. Dennoch sind Transfrauen keine Frauen. Das ist weder schlechter noch besser. Es ist einfach anders. Und mal ganz ehrlich: bei 0,2% im globalen Raum bedeutet ein eigenes Geschlecht bereits ausreichend Anerkennung. Und ´wer hier meint zu diskutieren´ ist genau die Personengruppe, welche sich auf diesem Portal in seiner Gesamtheit so tummelt: Dwt, Tv, CD, Ts (und alle andren). Comprende?

09.11.2020 um 10:33    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Ich möchte dir nicht zu nahe treten und dich keineswegs beleidigen (zumal ich ja sehe, dass du wie einige andere ihr Leben entsprechend ausrichten und leben), aber ich habe hierzu einfach eine andere Meinung. Einige Transpersonen wollen Mann sein, andere Frau und wiederum andere weder das eine noch das andere. Sie fußen allerdings allesamt zunächst auf der Gleichstellungsarbeit von Frauen, d.h. feministischen Ansätzen. Das wäre soweit auch ok wie auch sinnstiftend, soweit hier eine Zusammenarbeit statt fände. Statt dessen gibt es den (sehr agressiven und eigentlich toxisch männlichen) Teil sogenannter "Trans-Aktivisten", welche mit Zuweisungen wie "transphob" oder "transfeindlich" versuchen die Frauen selbst aus ihren angestammten sprachlichen wie materiellen Räumen zu drängen. Daher bin ich persönlich der Ansicht, dass es Sinn macht, einen quasi "Dritten" Raum zuschaffen. Das ist dann keine Exklusion, sondern es ist etwas "Eigenes"; etwas dass sich die Trans*Szene selbst schaffen und gestalten kann, anstelle Frauen aus ihren Räumen zu drängen. Nx für ungut. Schönen Montag.

09.11.2020 um 16:10    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Mal abgesehen davon, dass das nicht stimmt, denn nicht alle identifizieren sich als Entweder Oder, ist mir schon klar was du sagst. Die meisten Menschen wollen einfach ihre Ruhe haben und in Frieden ihr Leben leben. Sie wollen quasi in der Menge untergehen - nicht heraus stechen. Allerdings geht es hierbei auf politischer Ebene um mehr. Es geht um das Besetzenwollen von Frauenräumen, ob reale Räume wie Toiletten oder abstrakte Räume, wie Sprache und Diskurse: Das alles gab und gibt es schon seit Langem, dagegen kämpfen Frauen seit es Frauenbewegungen gibt: Gegen Frauenunterdückung, die sich auch in ihrer Unsichtbarmachung niederschlägt, denn genau das geschieht, wenn Männer beginnen sich in diese Räume hinein zu drängen. Mir ist durchaus klar, dass das auf dich nicht zutrifft. Aber auf eine Reihe selbsternannter Transfrauen eben schon. Das beweist alleine der toxisch männliche Umgangston, welcher hier auf Travesta statt findet. Wir werden an dieser Stelle also nicht zusammen kommen. Macht aber nichts. Ich wünsche dir dennoch einen entspannten Nachmittag.

09.11.2020 um 17:22    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Ich "checke" durchaus, dass Transfrauen die Frauen Toilette benutzen wollen. Es geht jedoch (wie bereits erwähnt) um mehr und ich hoffe mal, dass du dies ebenfalls "checkst". Das Besetzen von Frauenräumen, egal ob reale Räume wie Toiletten, Umkleiden (oder Gefängnisse) oder abstrakte Räume wie Sprache oder Diskurse gibt es schon längerem und führt nunmal potentiell zu der bereits erwähnten Unsichtbarmachung (respektive Verdrängung) von Frauen, wenn Männer beginnen sich in diese Räume hinein zu drängen. Dieser Fakt lässt sich nicht negieren. Harmlosestes" Beispiel ist der Bereich Sport, in dem trans**uelle Frauen aus dem Stand heraus Frauen verdrängen. Als "Mann" haben sie nie auch nur einen Punkt geholt, als Transfrau holen sie plötzlich Pokale? Warum nicht, könnte man sagen - würden Transfrauen damit nicht Frauen von den Treppchen schubsen. "Krassestes" Beispiel findet dagegen in den Gefängnissen statt. Und zwar auf beiden Seiten: Tatsächliche Transfrauen erfahren massive Gewalt in Männer-Anstalten genauso wie Frauen durch vermeintliche Transgender in Frauengefängnissen attackiert oder missbraucht werden. Naja, und wenn wir schon bei den Negativen Auswirkungen sind: das Thema Statistik erfährt auch eine komplette Verschiebung. Beispielsweise sind derzeit 94% der Gefängnis Insassen Männer. 6% also Frauen. Wie sieht die Statistik wohl aus, wenn - überspitzt formuliert - Männer in Frauengefängnissen ein sitzen? Gleichgeltend für das Thema Vergewaltigung oder Femizid. Bis dato sind sämtliche Morde ausgehend von männlichen Ex- oder aktuellen Partnern (in Deutschland übrigens jährlich rund 150 vollendete und 350 versuchte Morde). In Zukunft würden also "Frauen" ihre Frauen töten und somit die Statistik ebenfalls verwischen. Plötzlich könnten die Makulisten fabulieren: 'Wussten wir es doch - "Frauen" sind ganz genau so gewalttätig wie Männer.' Kurzum: es geht an der Radix, also Wurzel des Problems immer schon um die Frauen und die Befürchtung, dass deren Frauenrechte verwischen und zuletzt ins Nirvana entschwinden. Daher müssen hier Transfrauen und Frauen eine Basis in der Zusammenarbeit finden, anstelle dem Patriarchat zuzuarbeiten.

09.11.2020 um 18:34    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

@'Hit & Miss' : Nur kurz zu deiner Frage was ich unter 'selbsternannten Transfrauen' verstehe. Such dir mal den Artikel raus "Angebliche Transgender-Frau zu lebenslanger Haft verurteilt" (vom Spiegel). DAS wäre so ein Beispiel. Ich sehe hierbei keine Transfrau, sondern nur eine Person, der es gelingt durch aktuelle Gesetzes lagen Eintritt in zuvor besagte Räume zu erreichen. Genau dies ist der Grund weshalb ich gegen die Verwischung der Räume (sprachlicher wie materieller Art) bin. Es mögen womöglich nur ein Handvoll sein, die diese Räume zum Schlechtesten ausnutzen - trotzdem poltern diese Handvoll ganz schön laut auf dem politischen Parkett.

09.11.2020 um 18:45    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von Thexxxxx
797 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Und wenn es auch Predatoren wie Karen White gibt, und wenn es deshalb umso wichtiger ist, weibliche Schutzräume gegen Missbrauch zu schützen: Warum haben Deiner Meinung nach nur Cis-Frauen Anrecht auf diese Schutzräume? Warum sollen Transfrauen davon ausgenommen sein?

09.11.2020 um 20:23    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

Ich bin nicht dafür das Transfrauen von Schutzräumen ausgenommen sind. Ich bin nur dafür, dass sie ihre eigenen gestalten.

09.11.2020 um 21:02    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
Von holxxxxxxx
359 Beiträge bisher
re: Muss es ein drittes Geschlecht geben?!

@Hit & Miss: Nein, das bin ich nicht. Und ich erläutere dir gerne im folgenden Beitrag warum nicht. Da du dich mit dem Ingnorieren meiner Person selbst aus dem Diskurs genommen hast, wirst du von mir nur eine allgemeine Stellungnahme erfahren; nicht was explizit ich daraus 1:1 vertrete. Nur soviel: "Keine von uns ist besser oder schlechter als die Andere. Das Patriarchale System verfolgt jede weibliche Identität." ~ Femen España Aber nun zur Sache: Transphobie, laut Duden: “starke Ablehnung von Transs**ualität; ausgeprägte Abneigung gegen transs**uelle Personen”, Radikalfeminismus, (lat. radix: Wurzel) will, wie der Name schon sagt, Frauenunterdrückung an der Wurzel packen, diese Wurzel wird im Patriarchat gesehen. Patriarchat bezeichnet eine Jahrtausende alte Gesellschaftsform, die durch die Vormachtstellung von Männern gekennzeichnet ist, und die bis heute unsere gesamtgesellschaftliche Ordnung strukturiert. Patriarchale Strukturen basieren laut feministisch-historischer Forschung auf der Zueigenmachung und Beherrschung des weiblichen Körpers besonders im Hinblick auf die Funktion der Reproduktion und Generativität, sprich im Fokus dieser Unterdrückung steht insbesondere auch der Faktor Gebärfähigkeit. Unterdrückung ist dementsprechend immer an den weiblichen Körper gebunden – an den Körper, der gebiert. Dies war und ist auch immer noch Kampffeld männlicher Herrschaft: der weibliche, potentiell gebärende Körper. Dieser Machtkampf materialisiert sich in verschiedensten Belangen: Themen wie Abtreibung, Prostitution und s**uelle Gewalt sind hierbei Kernthemen des radikalfeministischen Kampfes, materielle Körperlichkeit im Sinne der Biologie sind im Hinblick auf diese Themen zentral und nicht verhandelbar – keine Sache von Definition, Identifikation oder Befindlichkeit, sondern empirische Realität. Dementsprechend bezieht sich das Verständnis von Geschlecht im Radikalfeminismus auf ein biologisches, insbes. auf den Aspekt der Reproduktionssysteme. Ich bin keine Biologin, weiß aber soviel, dass es zweier unterschiedlicher Gameten bedarf, um neues Leben zu kreieren, die männlichen und die weiblichen. Die Menschheit ist diesen spezifischen Gameten nach aufgeteilt, die Hälfte ist männlich, die andere Hälfte bzw. etwas mehr sind weiblich. Die eine Hälfte der Menschheit kann gebären, die andere Hälfte nicht. Die Anordnung von Chromosomendispositionen oder Variablität im Hormonhaushalt jeweiliger Individuen ist hierbei nicht entscheidend. Auch inters**uelle Menschen können entweder gebären, oder produzieren Spe***, sofern sie nicht unfruchtbar sind. Es gibt Menschen, die in ihrer Reproduktionsfähigkeit eingeschränkt sind, sie werden trotzdem gemäß des binären Systems eingeordnet. Diesbezüglich gibt es viel zu kritisieren, dazu später mehr. Es gibt also biologisch gesetzte Funktionen von Organen, nach denen sich diese Binarität richtet und die die Menschen kategorisiert. Männlich und weiblich, je nachdem ob Eizellen oder Spe*** produziert und zum Reproduktionsprozess beigesteuert werden. Das ist der Fakt, den bisher auch keine poststrukturalistischen oder dekonstruktivistischen Ansätze in irgendeiner Form angreifen können, oder anders gesagt: wir haben alle einen biologischen Vater und eine biologische Mutter. Menschen, die sich als Männer bezeichnen jedoch weibliche Organe (im Sinne der Geschlechtsorgane) besitzen, sind qua radikalfeministischer Definition also weiterhin Frauen. Sie produzieren Eizellen und kein Spe***. Und anders: Menschen, die sich selbst als Frau bezeichnen aber männliche Organe haben, bleiben Männer. Männliche Organe können kein Kind zur Welt bringen, nicht bei Menschen. Vergleiche mit dem Tierreich wie bspw. den Seepferdchen sind hier nicht zulässig, nichtmenschliche Tiere gliedern sich untereinander nicht in patriarchale Gesellschaften, auch wenn sie von patriarchaler Ausbeutung durch Menschen gleichsam betroffen sind. Dementsprechend geht es in radikalfeministischer, an die Wurzel gehender Politik primär um Frauen und Frauenkörper, da dort der Ursprung ihrer Unterdrückung liegt. Alles andere sind keine Ursachen, sondern Symptome und Auswirkungen des Patriarchats. Wenn Radikalfeministinnen Menschen mit männlichen Organen nicht einschließen, ist das nicht feindlich sondern logisch. Männerkörper sind nicht von systematischer Oppression betroffen, Diskriminierungserfahrungen von Transmenschen unterscheiden sich insofern von systematischer patriarchaler Unterdrückung und Machtkämpfen um weibliche Körperbelange. Wie kann auch der Kampf um Abtreibungsrechte jemanden tangieren, der keinen Uterus hat? Transfrauen können sich in dem Falle solidarisieren, sowie sich Radikalfeministinnen mit den spezifischen Anliegen von Transaktivist*innen solidarisieren können. Allerdings zu behaupten, sich auf weibliche Körperlichkeit und Organe zu beziehen – sei es beim Thema Abtreibung oder ba***er Vulva Art – sei „menschenfeindlich“ ist nichts anderes als zynisch und gleicht misogyner Unterwanderung, nach klassischer patriarchaler Art: Das zum Schweigen bringen spezifisch weiblicher Erfahrung und Lebenszusammenhänge, das Besetzenwollen von Frauenräumen, ob reale Räume wie Toiletten oder abstrakte Räume, wie Sprache und Diskurse: Das alles gab und gibt es schon seit Langem, dagegen kämpfen Frauen seit es Frauenbewegungen gibt: Gegen Frauenunterdückung, die sich auch in ihrer Unsichtbarmachung niederschlägt. Dieser Kampf erfordert andere Waffen als Sternchen, denn Radikalfeminismus schließt alle Frauen per se mit ein, da sich ihre systematische Unterdrückung an und in ihrem Körper materialisiert, nicht in ihren Persönlichkeiten oder Selbstdefinitionen. Natürlich ist das exklusiv, denn ohne weiblichen Körper gibt es auch keine spezifisch weibliche Unterdrückung, aber aus Exklusivität den Vorwurf der „starken Ablehnung“ oder „ausgeprägten Abneigung“ gegenüber anderen nicht-weiblichen Personen herleiten zu wollen entbehrt jeglicher Grundlage. Radikalfeministinnen verurteilen jegliche Abwertung aller Geschlechtsidentitäten seitens des Patriarchats, aber wir sehen einen gravierenden Unterschied zwischen Diskriminierung und systematischer, struktureller Unterdrückung. Radikalfeminismus kritisiert und verurteilt demnach auch die Verstümmelung von als inters**uell geborenen Menschen aufgrund ihrer uneindeutigen anatomischen Disposition. Radikalfeminismus verurteilt jegliche Gewalt gegenüber allen Menschen, die sich nicht in irgendeiner Art von normierten gesellschaftlichen Konventionen repräsentiert sehen und deshalb misshandelt, vergewaltigt und diskriminiert werden, jeden Mord an Transmenschen, jeden gewalttätigen Akt an Minderheiten. Aber: Radikalfeminismus und das betone ich noch einmal, bezieht sich in a***yse und Politik immer auf die Wurzel der Unterdrückung, das Patriarchats und interpretiert alle anderen Arten von Diskriminierung als seine Symptome. Dass es essentialisierende Vorstellungen von Geschlecht gibt, die sich in diskriminierenden Stereotypen manifestieren, die andere Menschen dazu veranlassen, sich im falschen Körper zu fühlen und gefährlichen, schmerzhaften Operationen zu unterziehen, ist keine Ursache der Biologie, sondern von patriarchal geprägter Kultur und Gesellschaft. Deshalb ist Radikalfeminismus genderkritisch: er verurteilt die starren Rollen, die Geschlechtern durch kulturelle Normierung aufgezwungen werden, die nichts mit irgend einer Art physischer, anatomischer Disposition zu tun haben, sondern durch Sozialisation, kulturelle Konstruktion und patriarchale Unterdrückungsmechanismen an das jeweilige biologische Geschlecht gekoppelt werden. Wenn wir den Faktor des Gebärenkönnens als einzige materielle Differenz zwischen den Geschlechtern konstatieren, muss das nicht mit der Zementierung von Hierarchien einhergehen. Wer dagegen Identifikation mit einer Geschlechtsidentität an fehlendes oder vorhandenes biologisches Geschlecht knüpft, unterstreicht im Gegensatz zum Radikalfeminismus einen biologistischen Essentialismus, essentialisiert demnach Geschlechterrollen, also gesellschaftliche Vorgaben. D.h. Radikalfeminismus ist auch allen Tendenzen gegenüber kritisch, die die Kategorisierung von Mann und Frau potentiell zu verwischen suchen, denn sie berauben radikalfeministischer Kritik jeglicher materieller Grundlage. Hier möchte ich auch eindrücklich nochmal die Ebenen der a***yse und Kritik erwähnen, die Herangehensweise an Kritik bzgl. Geschlecht ist eben auch wissenschaftstheoretisch zu unterscheiden. So geht es Radikalfeminismus im Sinne einer Patriarchatskritik um strukturorientierte Gesellschaftsa***yse, auf historisch-materialistischer Basis. Die Herangehensweise der Gender Studies basiert primär auf u.a. interaktionistischen, konstruktivistischen, diskursa***ytischen, dekonstruktivistischen Herangehensweisen und Fragestellungen. Zu fragen, wie und durch wen und qua welcher kultureller Prozesse Geschlecht erst “hergestellt” wird, und dazu alle identitätsbasierten, persönlichen,individuellen Belange einzubeziehen, ist ein anderes Thema. Verkürzt gesagt: Nicht unser Bier. Zu fragen, wie und durch welche zeitbezogenen kulturellen Prozesse Geschlechterrollen zugewiesen und durchgesetzt werden und damit zu a***ysieren wie und unter welchen Bedingungen “Gender” als Zwangssystem funktioniert, ist es durchaus. Nur ist offenbar gerade dieser Aspekt auf dem Boden einer radikalfeministischen Grunda***yse aus den Gender Studies gründlich verschwunden. Im aktuellen feministischen Diskurs wird zur Zeit auch sehr gerne versucht diese Ebenen der a***yse und Kritik gegeneinander auszuspielen, aber Vorsicht: das funktioniert nicht so einfach! Noch ein Grund mehr, weshalb sich der Vorwurf von „Transphobie“ nicht hält. Wenn ich Malerin der abstrakten Kunst bin, wieso sollte ich gegenständliche Stillleben malen? Ich kann mir aber trotzdem ein Museum mit Malerinnen des Expressionismus, Dadaismus, Naturalismus oder gar Realismus teilen: wir machen alle Kunst. Hier anzukommen und jeweiligen Künsten einen Mangel an Stilspezifika der eigenen Kunstrichtung zu attestieren (“Boah ey, Katharina Kandinsky malt nur bunte Farben und Formen, das ist voll diskriminierend, dass sie keine realistischen Porträts malt”) ist einfach „parasitär“, kontraproduktiv, nicht zielführend, sondern unsolidarisch. Und wenn die Künstlerinnen sich prügeln, geht auch niemand mehr freiwillig ins Museum, nur die Spanner und Kunsthasser, die sich ins Fäustchen lachen, dass sich das Problem von selbst erledigt. Zurück zur Kunst des Feminismus: Wenn ich also sage, dass ich einen Menschen in Frauenkleidern, der männliche Geschlechtsorgane hat, nicht in meine Politik mit einbeziehe, meine ich nicht, dass ich den Menschen hasse und verurteile, weil er sich wie auch immer bezeichnet, identifiziert oder fühlt, sondern ich meine: ich schließe nur Menschen mit weiblichen Organen ein, da sich hier die Wurzel patriarchaler Unterdrückung bis heute manifestiert, gemäß meiner feministischen Überzeugung. Und Menschen, die keinen Uterus haben, über den sie nicht selbst entscheiden können; Menschen, die keine Klitoris haben, die ihnen mit Rasierklingen aus Gründen einer sog. kulturellen Praktik abgetrennt wird; Menschen die aufgrund ihres Körpers nicht als Sklavinnen für männliche Dienste verschachert werden und Menschen die nicht aus systematischen Gründen vergewaltigt werden – Menschen mit männlichen Geschlechtsteilen, ergo Männer (egal wie sie sich fühlen oder geben) kann ich in meine radikalfeministischen Kämpfe nicht miteinbeziehen, weil sie aufgrund ihrer spezifischen biologischen und somit sozialen Situation eine strukturelle Unterdrückung niemals erfahren. Ich kann mich, wie bereits erwähnt, mit ihnen solidarisieren und sie unterstützen, und ich solidarisiere mich mit jeder*/jedem* Einzelnen, der unter der täglichen patriarchalen Unterdrückung leidet, sei es aufgrund von Klasse, Rasse, Aussehen, Gefühlen, oder anderen Umständen. Ich solidarisiere mich mit allen Opfern des Patriarchats, aber ich kann als Radikalfeministin nur die Wurzel und den Ursprung allen Übels bekämpfen, und der liegt beim Machtkampf um den weiblichen Körper. Man kann Radikalfeminismus eine gewisse Unflexibilität zum Vorwurf machen, gemäß der fixen Grenzen, die er zu ziehen scheint. Man kann dieses Phänomen aber auch als Vorteil sehen, als Struktur, die klare Ziele festlegt und klare Strategien fährt um patriarchaler Unterdrückung endlich ein Ende zu setzen, und nicht mitmacht in einer postmodern-neoliberalen Zeit der Beliebigkeit, in der alle alles sein können nur um der grenzenlosen Möglichkeiten Willen, sich aber der globalen Dimension ihres Handelns nicht mehr bewusst sind, weil es in unserer traurigen, vereinzelten Welt nur noch um Individuelles geht, um Gefühle, Befindlichkeiten, Identifizierung, Ichbezogenheit. In Relation zu den Verbrechen, die noch immer aufgrund von Geschlechtszugehörigkeit tagtäglich an einer Hälfte der Menschheit begangen werden, scheinen Kämpfe um Sterne und Vaginabildchen ba***. Radikalfeministinnen sprechen dennoch niemandem die Relevanz ihrer Kämpfe ab, aber Radikalfeminismus will den Fokus feministischer Kämpfe trotz der zahlreichen wichtigen und unwichtigen anderen Kämpfe nicht verschieben: Von der Wurzel aller Unterdrückung, dem Patriarchat. Quelle: Netzfund

09.11.2020 um 21:11    Diesem Beitrag direkt AntwortenAntworten
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