Wie ist es für eine Introvertierte an ganz normalen Gesprächen, landläufig auch „Small Talk“ genannt, teilzunehmen? Den inneren Kampf, den Introvertierte täglich auszufechten haben, wenn es um Interaktion mit anderen Menschen geht, können sich die Meisten gar nicht vorstellen. Höchstwahrscheinlich gibt es zwischen Introvertierten auch nochmal unterschiedliche Ausprägungen, ich kann also nicht für alle sprechen, also spreche ich erst mal nur für mich! Geburtstage, Weihnachtsfeiern, spontane Party, Jubiläum, Hochzeit, Studienabschluß, Stammtisch, es gibt dutzende Möglichkeiten als Introvertierter „unter Leute“ zu geraten und eine gewisse Zeit mit Ihnen verbringen zu müssen. In der Regel besteht dieses Zeit verbringen zu einem guten Teil mit dem Austausch von.....nennen wir es mal positiv...Informationen...insgesamt nenne ich es „Small Talk“. Worum geht es dabei? Was sind die Themen? Bärbel hat einen Heiratsantrag bekommen. Heinz und Rita waren 14 Tage auf Sardienen Elkes Katze hat Schnupfen Die Corona-Zahlen sind wieder gestiegen Marcs nagelneues Fahrrad wurde gestohlen Christines Mutter ist gestorben Putin hat wieder eine Rede gehalten Rainer ist seit letzten Monat in Rente Lisa war in dem neuen Kinofilm/Theaterstück/Musical Manuel und Helga haben sich getrennt Klaus hat eine Gaserhöhung von 300% bekommen Silkes Mann hat sich total erkältet Tom hat eine neue Wohnung gefunden und zieht nächsten Monat um Man könnte die Liste beliebig verlängern. Nun was ist nun das Problem an der Liste? Vordergründig gibt es kein Problem. Alles Dinge, die passieren, die Menschen passieren und sie mehr oder weniger schwer treffen oder selbst interessieren. Die für die Allgemeinheit interessant sind oder auch nur für einzelne. Das Problem für Introvertierte ist auch nicht der Inhalt, sondern die Form in der solche Themen präsentiert werden. Denn die Form ist teilweise doch recht ausufernd. Die Nachricht: „Bärbel hat einen Heiratsantrag bekommen“ ist für sich noch recht „interessant“, wobei auch hier bereits die Meinungen auseinander gehen. Aber das anstrengende ist das, was danach kommt. Denn einfach nur den Inhalt zu transportieren ist ja vieeeeel zu wenig. Also folgen unendliche Ausschmückungen und Wiederholungen um das ganze aufzupäppen und vom reinen Themeninhalt zum Small Talk werden zu lassen. „Bärbel hat einen Heiratsantrag bekommen, und sie ist total aus dem Häuschen, so schnell hätte sie niemals damit gerechnet, Ihr Dieter ist ja nun nicht unbedingt für seine romantische Ader bekannt. Aber der hat das total schön gemacht und sie richtig überrascht. Und den Ring, den er rausgesucht hat, wow, das ist mindestens ein 10-Karäter, hat er heimlich beim Juwelier gekauft und seine Mutter hat ihn wohl dabei unterstützt, obwohl sie Bärbel eigentlich gar nicht so gut leiden kann, aber was tut man nicht alles für sein Kind, noch dazu wenn es das einzige ist.....usw. usw. usw.“ Ihr erkennt „das Problem“?? Introvertierten reicht in der Regel der Inhalt, vielleicht noch mit ein paar Details drumherum garniert, aber ein 15-Minütiger Vortrag, in die Tiefe menschlicher Heiratsanträge gehend, ist einfach ermüdend. Aber viele Menschen sind so ausfühlich und irgendwie erwartet die Gesellschaft/Gemeinschaft das von jedem. Zumindest bei einem geselligen Beisammensein. Aber Introvertierte können sowas nicht. Sie sind heilfroh, wenn der andere munter drauflos plappert und ihre einzige Aufgabe es ist, zuzuhören und ab und zu Zustimmung oder Ablehnung zu signalisieren. „Aha“....“Wow“....“hätt ich nicht gedacht“....“ehrlich?“....“da könntest Du Recht haben“ Noch gruseliger wird es für Introvertierte, wenn sich Details aus dem Vortrag ständig wiederholen und nur etwas umformuliert werden, zumeinst mit den Worten eingeleitet: „wie schon gesagt“. Übrigens ist es oft völlig egal ob tatsächlich schon darüber gesprochen wurde, es ist eine Allerwelts-Floskel geworden wie das gute alte „eigentlich“. Letztendlich ist das für den Introvertierten wie Radio hören...es geht zu einem Ohr rein und auf der anderen wieder raus. Auch hier muss man nicht interagieren, kann sich berieseln lassen. Introvertierte gucken oft wie von außen auf eine Szene, fühlen sich gar nicht als wären sie wirklich dabei. Wie ein Fernsehfilm, der vor einem abläuft. Dabei haben Introvertierte keine Problem über ein bestimmtes Thema leidenschaftlich zu diskutieren oder zu philosophieren. Politik, Kunst, Gesellschaft, Krieg. Hier kann er zum Teil eine Menge beitragen und sich auch dabei wohl fühlen. Diskutieren ist klasse....bis....ja, bis „eigentlich“ alles gesagt ist, alle Meinungen auf dem Tisch liegen und sich ab dann die Argumente unendlich wiederholen, man sich im Kreis dreht und wieder von vorne beginnt....hauptsache das Gespräch findet kein Ende, zumindest nicht, bevor das Bier im Kühlschrank alle ist oder die letzten Gäste sich ins Bett verabschiedet haben. Ich persönlich antworte auf die Frage rund um meine Introvertiertheit in der Regel das: Ich MACHE lieber etwas, als endlos mit diesem und jenem Small Talk zu halten, bis die Party vorbei ist. Lieber Bowlen gehen, als ewig im Brauhaus sitzen und plaudern Lieber eine Schnitzeljagd als stundenlang ums Lagerfeuer zu sitzen und zu plaudern Lieber in den Klettergarten als endlos bei Bärbel im Hobbykeller den Heiratsantrag wiederzukäuen. Lieber stundenlang shoppen gehen, als zum Stammtisch treffen Lieber irgendwas, wo man nicht gezwungen ist permanent zu kommunuzieren, sondern alles in Maßen! Dann mal ehrlich, wie viele von uns halten Stille aus? Sie gilt doch eher als peinlich, denn als Zeit für Innenschau und schlichte Ruhe....

Ich gehe kaum irgendwo hin, wo ich Smalltalk machen muss. Ich kann das zwar, habe aber keine Lust dazu. Wenn es sich firmenmäßig nicht vermeiden lässt, mache ich das dann schon.

Allen hier frohe Weihnachten , eine gute Zeit zwischen den Feiertagen und ein gutes 2023. Bleibt gesund.

Nun, ich bin Fitnesstrainerin in einem "besseren" Club, also keine Muckibude, sondern mit sehr viel Betreuung und "Personal Training", und habe jeden Tag 8 Std. mit Mitgliedern zu tun, die regelmäßig Ansprache brauchen und mit denen ich über Gott und die Welt plaudern "muss". Das ist schon eine Herausforderung, die ich nun nicht hasse, aber die doch einer enormen Anstrengung bedarf. Nach so einem Tag brauch ich eigentlich so gut wie keine verbale Interaktion mehr... Und ja, Small Talk kann man üben, aber ob es jetzt Überlebenswichtig für die Gesellschaft ist????

Tatsächlich kenne ich den Fall, da ich "in einem früheren" Leben auf Technik-Messen wie der CEBIT Produktvorführungen gemacht habe. Dort habe ich die Eigenschaften des Produkts vor einem größeren Publikum in einem eigenen Saal vorgestellt und versucht in einem besonders guten Licht erscheinen zu lassen. Zudem gebe ich Rehasport mit bis zu 15 Persoenen, die ich 45 Minuten lang auch verbal bei Laune/bei der Stange halten muss. So ein mehr oder weniger auswändig gelernter Vortrag über spezielle Inhalte ist halt doch noch was anderes als über "Nichtigkeiten" zu plaudern. Das eine hat was mit den angesprochenen Diskussionen über Politik, Kultur, Wissenschaft zu tun, an denen man sich mit der eigenen Meinung leicht beteiligen kann...das andere ist eben ...Small Talk"...den finde ich schwieriger als das Andere...auch wenn der Vortrag deutlich aufregender im Sinne von Lampenfieber ist....

Ich habe einen besten Kumpel mit dem ich am Wochenende was machen. Sonst gibt es nur noch die Leute auf der Arbeit und das war es. Keine Freundin nix. Gut vllt mal bissel quatschen und das war es. Ich bin zu 90 immer allein. Dazu kommt das ich mich in meinen Klamotten nicht vor die Tür traue. Somit bin ich eigentlich auch so gut wie immer zuhause, da es ja die einzige Zeit ist wo ich die Kleider tragen kann. Ich würde jetzt mal sagen optimal ist die Variante nicht aber ich habe nie langeweile und kann mich selber beschäftigen. Anders wäre es natürlich besser aber jeder ist ja selber seines Glückes Schmied.

introvertiert bedeutet für mich : in sich gekehrt introvertierte Menschen sind meist erst mal still, ruhig und beobachten ihre Umgebung. Außerdem sind die auch oft sehr intelligent. Die labern mich nicht gleich zu, mit irgendwelchem seichten, oberflächlichen Zeug, sondern haben, bevor sie ihren Schnabel in Betrieb nehmen, auch ihr Gehirn eingeschalten. Und wenn die dann was sagen, hat das dann auch Sinn und Tiefgang. Jaaaaa... ich gehör auch zu denen die lieber machen als reden. und Jaaaa man kann auch mal zusammen schweigen. Und super finde ich es, wenn sich Menschen nur anschauen und wissen was der Andere denkt. Also gar nicht mehr viel quatschen müssen. Das ist immer auch mein Ziel, wenn ich eine Sub oder Sissy ausbilde : ich schau Die nur an und dann muß die wissen was ich von Ihr will.

Was wäre denn das schlimmste was passieren kann, wenn Du in Frauenkleidern vor die Tür gehst? Hast Du Dir das schonmal überlegt?

Sie könnten mich auslachen, beleidigen oder angreifen z.b