Liebe Conny, ich muss dich enttäuschen. Ich habe eher keinen sächsischen Dialekt. Auf dem Profilbild, bin ich nicht Unis**. Mein Kleiderschrank ist voll mit diversen Outfits, von alltäglich, über elegant bis ausgefallen. Ich liebe Mode und schaue täglich nach neuen Ideen. Sei es im Internet, auf der Straße, bei Veranstaltungen, oder auch zu Modenschauen. Ich komme nur aus privaten Gründen viel rum. Naja was heißt viel, im Rahmen von meinem Jahresurlaub. Klar an freien Tagen kann ich auch mal in die besagten Städte fahren. Ich mein, nach Berlin oder Prag beispielsweise ist es ja nicht so weit. Das geht schon mal an einem Tag. Früh hin und abends wieder heim. Notfalls mit einer Nacht im Hotel, die ich dann gleich nutze um neue Fotos zu machen, denn immer nur daheim ist auf Dauer auch langweilig. Alles andere, vor allem in die westliche Richtung ist umständlicher. Auch weil ich nicht so gerne weite Strecken mit dem Auto fahre. Im Kopf bin ich immer Frau, nur die äußere Hülle ist verschieden. Allerdings ist es für mich mental inzwischen schwierig, in einem typisch männlichen Outfit unterwegs zu sein. Zu Veranstaltungen kann ich als Mann gekleidet im Prinzip gar nicht gehen. Im Berufsleben ist es auszuhalten, denn ich habe keinen typisch männlichen Beruf. Bei uns sind eigentlich mehr Frauen. Was spannend ist, dass ich je nach Aussehen immer aufpassen muss, zur "richtigen" Toilette zu gehen. Bezüglich Bauch. Ich achte sehr stark auf meine Ernährung. Ich esse früh nichts, Mittag normal ohne nachholen, abends nur Gurke, Tomate, Paprika. Selten Alkohol, keine zuckerhaltigen Getränke wie Cola oder Säfte, keinen Kaffee, nur Tee. Keine Süßigkeiten, ganz selten mal ein Stück Kuchen. Kein Fastfood sondern immer richtig gekochtes Essen. Ich fahre nie mit dem Fahrstuhl oder einer Rolltreppe, sondern gehe immer zu Fuß. Ja das braucht schon alles einen gewissen Willen, aber wenn ich dann wieder dran denke, welche schönen Outfits ich zur Belohnung tragen kann, ist das Motivation genug.

Da hier bei Travesta offensichtlich auch Männer angemeldet sind, die eine Transfrau suchen. Ich selbst verabrede mich nicht mit Männern. Es ist natürlich möglich, dass wir uns zufällig in der Öffentlichkeit begegnen, gut unterhalten oder bei einer Veranstaltung gemeinsam tanzen. Mehr wird jedoch nicht passieren.

Wie kommt es, dass du Dich bei Threads (Meta) und Insta als transgender vorstellst und hier als transs**uell?

Über die Begrifflichkeiten lässt sich streiten. Das scheint ja, wie ich regelmäßig lese, jeder anders zu interpretieren. So wie ich das erfahren habe, ist Transgender eine Überkategorie zu der dann auch Transs**uell gehört. Insofern ist es nicht falsch. Natürlich lasse ich mich auch eines besseren belehren um bei Nachfragen von Außenstehenden eine richtige Auskunft zu geben. Wir können darüber gerne in einem eigenen Forenbeitrag diskutieren. Aus anderen Foren weiß ich, dass es dann immer sehr kontrovers zur Sache geht, weil sich die „Transcommmunity“ selbst nicht einig ist und somit öffentlich nie gemeinsam mit einer Stimme eigene Positionen im öffentlichen und politischen Diskurs vertreten kann. Nicht selten führt die Diskussion zur Löschung oder Deaktivierung der entsprechenden Forenthemen. Das möchte ich nicht, weil es hier erstmal nur um meinen eigenen Weg geht. Ich selbst bin zuerst einmal Mensch, halte solche Kategorien durchaus für wichtig, um ein grobes Bild zu haben, aber letztendlich ist jeder verschieden.

ich gebe Menschen ohne Gesichtsbild keine Chance im Netz und dieses hat mich über die 25 Jahre Travesta sehr gut geschützt Wenn jemand kein Bild zeigen will ist das seine Sache aber sich gleichzeitig rechtfertigen und verteidigen eine andere Sache

Heut zutage ist die KI doch so weit das jeder ein Profil von jemand anderem schon durch wenige klicks herausfinden kann. Also wenn sich jemand nicht zeigen will um so anonym zu sein, das klappt im Internet schon lange nicht mehr und bei Travesta.... wir haben zwar auch unsere Bilder aus der Galerie entfernt aber wir haben zumindest schon mal REAL bestätigte Personen die uns kennen

Liebe Kristin! Danke für Deine Vorstellung! Sie hat mich tief berührt! Das Berührende daran war für mich, dass Du so offen und ehrlich Deine Gefühle und Gedanken mit uns teilst und uns in Dein Leben mitnimmst. Was möchte ich Dir wünschen? Dass Du gute und liebevolle und ehrliche Begleitung und Freundschaft findest! Dass Du Dich geliebt und angenommen fühlst! Und dass Du Dein Leben frei und in Freude leben kannst! Ich jedenfalls finde Dich super! Schön, dass es Dich gibt! Liebe Grüße und alles Gute! Erdbeere

Da ist es wieder das Sprachrohr der Ost Deutschen und Ihre Jammer Mentalität

@ KristinKirsch, eine sehr schöne Lebensgeschichte, ich finde mich in vielen bereichen selbst wieder. Gerade was den Einkauf von Kleidung angeht, die s**ualität im zusammenhang mit dem mir zugewiesenem Geschlecht. Die Sache mit dem Fetisch und auch der Vorliebe für lange Haare, und und und... Aber eines fällt mir besonderes auf, ich Zitiere mal aus deiner Geschichte: Des weiteren fehlt mir persönlich ein liebevolles Umfeld. Die gemeinsame Zeit in der Familie ist eher geprägt von organisatorischen Dingen, damit verbundenen Anweisungen, sowie ehrlichen, aber meistens sehr harten Worten...... Sie haben mir zu verstehen gegeben, dass sie mich niemals als Frau sehen und auch keine anderen Transpersonen kennenlernen wollen. In ihren Augen ist Transgeschlechtlichkeit eine Modeerscheinung von Menschen, die in Wohlstand leben und die zu viel Zeit haben, über sich selbst nachzudenken, da sie scheinbar nicht mit harter Arbeit ausgelastet sind. Also, das würde ich mir Persönlich nicht gefallen lassen, ich würde diesen Personen/Familie/Freunde vor die Wahl stellen, dieses Transfeindliche und auch dieses Asoziale verhalten mir gegenüber zu unterlassen oder ich werde den Kontakt komplett abbrechen, egal ob das Eltern oder Freunde sind, das spielt keine Rolle. Man darf sich nicht alles gefallen lassen. Mit solchen intolerant Menschen würde ich nicht meine kostbare Lebenszeit verschwenden, du tust dir keinen gefallen damit, wenn du dich denen anpasst.

@Bare_Paar, es tut mir Leid, dass du solche Erfahrungen persönlich machen musstet, oder ist es etwa nur eine Aussage, die auf Klischees beruht? Überall in unserem Land, gibt es Menschen mit den unterschiedlichsten Lebensbedingungen und nicht immer ist jeder seines eigenen Glückes Schmied. Das Ding ist aber, dass viele Menschen im sogenannten Osten ab 1989 mehr oder minder bei Null angefangen haben. Ganze Landstriche wurde deindustrialisiert. Ähnlich wie im Ruhrgebiet oder Saarland als die Stahlwerke und Bergbauindustrie geschlossen wurde. Nur das es hier keine Alternativen gab, weil einfach jede Branche und jeder Betrieb um das Überleben gekämpft hat. Als Folge gab es eine massive Abwanderung von Arbeitskräften und jungen Menschen in den Westen. Viele Städte und Gemeinden haben über 50% ihrer Einwohner verloren. Es war nicht so, dass junge Menschen in den Betrieb ihrer Eltern einsteigen konnten, denn die Eltern hatten keinen Betrieb. Auch hat hier keiner irgendwelche Erbschaften gemacht, denn es gab keine persönlichen Vermögenswerte (Geld, Grundstücke, Immobilien). Noch heute erhalten die Menschen für ihre Arbeit teilweise nur 80% von dem Lohn, den ihre Kollegen weiter westlich bekommen. Bei gleichen Ausgaben versteht sich. Traurig ist die Situation oftmals vor allem für ältere Menschen. Denn deren Kinder und Enkel wohnen nicht in der Nähe oder gar im gleichen Haus, sondern in München oder Stuttgart und kommen ein- zweimal im Jahr an Weihnachten oder Ostern zu Besuch. Aber ok, die Menschen haben die Ärmel hochgekrempelt und innerhalb weniger Jahre selbst etwas aufgebaut. Heute ist die Lebensqualität in Regionen wie Dresden, Leipzig, Jena, .. teilweise höher als in vielen Gegenden der alten Bundesrepublik. Sicherlich durchaus Dank der Unterstützung aus dem Westen, Stichwort "Solibeitrag". Der wurde / wird allerdings von allen Menschen in Deutschland bezahlt, also auch von denen im Osten. Das soll als kleiner Exkurs reichen. Im übrigen hab ich selbst mal in Dortmund gewohnt. Also ganz in deiner Nähe. Um ein "Profil" mit wenigen Klicks herauszufinden, braucht es keine KI ;) @Erdbeere_70, vielen Dank für deine lieben Worte. @Die_Braut, dass mit dem Abbruch der Beziehungen sagt sich so einfach. Wenn ich das mache, besteht die Gefahr, dass ich plötzlich alleine in der Welt stehe. Vor 1,5 Jahren hatte ich die Illusion, als Kristin neue "Freunde" in der Transcommunity zu finden und war bei diversen Stammtischtreffen. Die Traumblase ist dann aus verschiedensten Gründen sehr schnell zerplatzt. Inzwischen gibt es zwei bis drei Transmenschen, mit denen ich etwas unternehme und ich habe auch sehr liebe Cis-Frauen kennengelernt. Trotzdem sind es Beziehungen, die wie ein zartes Pflänzchen, gedeihen müssen. Es wird also noch eine Weile dauern. Aber ich habe ein Ziel und das verfolge ich. Auch wenn es zahlreiche Hindernisse und persönliche Beleidigungen, die vor allem aus der Transcommunity selbst kommen, geschickt zu umschiffen gilt. Das gelingt mir mal mehr und mal weniger souverän. Ich bin halt auch nur ein Mensch und an manchen Tag ist das Fass eben voll.

Entschuldigt, wenn ich jetzt hier das Forum flute. Vor allem auch im Bereich "Ausgehen". Ich will mich nicht wichtig machen.