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Von Heixxx 1328 Beiträge bisher
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Fast wie in China
Instant-Gesichtserkennung Studenten nutzen Metas smarte Brille zur Identifikation von Passanten
Ein Blick reicht, und die Brille spuckt aus, wer die Person ist, die man gerade anschaut, samt Adresse, Telefonnummer und Biografie. Zwei Harvard-Studierende haben ein solches System entwickelt – als Warnung.
04.10.2024, 12.20 Uhr
Die von Meta gemeinsam mit der Brillenmarke Ray Ban vermarkteten Brillen versprechen smarte Funktionen, ganz ohne Bildschirm. Von außen ist kaum zu erkennen, dass sie Musik abspielen und für Telefonate genutzt werden können. Selbst eine Kamera ist so dezent integriert, dass man sie im Vorbeigehen nicht wahrnimmt.
Umgekehrt kann sie allerdings alles aufzeichnen, was im Sichtbereich ihrer Trägerin oder ihres Trägers ist. Die Harvard-Studenten AnhPhu Nguyen und Caine Ardayfio haben ein System entwickelt, das diese Technik auf bemerkenswerte Weise anders nutzt, als Meta es vorgesehen hat.
Die beiden Studenten scheinen öfter Ideen für gewagte Experimente zu haben. So veröffentlichten sie vor wenigen Tagen ein Video, dass sie beim Zündeln mit einem selbst gebastelten Mini-Flammenwerfer
zeigte. Weniger heiß, aber nicht weniger aufsehenerregend ist, was sie als »Projekt I-XRAY« bezeichnen. Die Technikwebsite »The Register« bezeichnet es als »Datenschutz-Albtraum« .
So funktioniert die Personenerkennung
Gemeint ist damit ein System, das die Ray-Ban-Meta-Brille als Vehikel nutzt, um unbekannte Personen zu identifizieren, denen man begegnet. Mit der smarten Brille allein geht das freilich nicht. Stattdessen nimmt die Software der beiden Studenten ein paar Umwege, um ans Ziel zu kommen. Es beginnt damit, dass das Videobild der Brille über Instagram gestreamt wird. Den Stream lassen sie von einer KI beobachten, die Schnappschüsse macht, sobald sie Gesichter erkennt. Diese werden dann an den Onlinedienst PimEyes weitergegeben. Der durchpflügt das Netz nach weiteren Fotos der abgebildeten Person und gibt gegen Bezahlung auch preis, auf welchen Webseiten er die Bilder gefunden hat.
Wenn die Software der beiden Studenten auf diesen Seiten einen Namen entdeckt, versucht sie diesen über öffentlich zugängliche Datenbanken abzugleichen, um weitere Informationen, wie etwa die Adresse und Telefonnummer der fraglichen Person, womöglich auch Hinweise auf Verwandte, zu finden.
Wie die Beschreibung der Vorgehensweise erahnen lässt, ist das keine Aufgabe, die augenblicklich zu einem Resultat führt. Etwa eine Minute dauere es, bis das System die Ergebnisse seiner Datenbankabfragen in einer Smartphone-App anzeige, sagte Ardayfio dem »Register«. Ein Video auf X soll zeigen, wie sie das System in der Öffentlichkeit testen. Darin sprechen die Studenten Passanten mit vollem Namen an und lassen sich so deren Identität bestätigen.
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Aufmerksamkeit erheischen
Dass sie für ihr Projekt die smarte Brille von Ray Ban und Meta genutzt haben, begründen die Studenten damit, dass sie sich erhofften, auf diese Weise möglichst viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. Man könnte die Technik auch mit jeder anderen Kamera, etwa in einem Smartphone nutzen. Der Schaden, den man damit anrichten könne, sei von der smarten Brille unabhängig. Wichtig sei nur, dass man die Aufnahmen möglichst unauffällig machen können muss.
Die Umsetzung bis zur lauffähigen Software scheint nicht sonderlich aufwendig gewesen zu sein. Sie hätten an zwei bis drei Tagen jeweils etwa vier bis sechs Stunden daran gearbeitet, bis sie fertig war, erklären sie dem Magazin »The Register«. Dabei haben sie sich einige Arbeit von dem Chatbot ChatGPT abnehmen lassen. Es sei erstaunlich, was man damit selbst mit moderaten Programmierkenntnissen binnen in weniger Tagen bewerkstelligen könne, sagt Nguyen.
Als Motivation geben sie an, dass sie mit I-XRAY zeigen wollten, was mit Standard-Hardware und -Software bereits möglich sei. Grundsätzlich würden sie die Problematik der Öffentlichkeit bewusst machen und zeigen wollen, wie man seine Privatsphäre schützen kann. In einem Google-Doc erklären die beiden daher nicht nur, wie sie ihr Projekt umgesetzt haben , sondern auch, wie man seine Daten aus verschiedenen Datenbanken löschen lassen kann. Das alles freilich auf Englisch und auf Nutzer in den USA zugeschrieben.
Quelle;Spon
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04.10.2024 um 13:46 |
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Von CDKxxx 323 Beiträge bisher
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re: Fast wie in China
Ab da wird es dann langsam gefährlich. Wenn jeder dich scannen kann, deine Adresse in kürzester Zeit hat, deine Telefonnummer usw. Zum Schutz muß man dann vermutlich selber eine große Sonnenbrille aufsetzen (Tag wie Nacht) oder es wird ein Blocker entwickelt der eine unsichtbare Firewall um dich herum baut.
Ich finde die Entwicklung schlimm! Alternativ sich aus allen sog. Social Media Seiten abmelden und möglichst wenig Fotos im Netz verbreiten. Am besten keine Fotos einstellen. Ich sollte vielleicht mein Profil hier vorsichtshalber schon mal löschen bevor das System Verbreitung findet.
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04.10.2024 um 15:35 |
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