Kann man diesen Sachverhalt wirklich noch beurteilen mit zunehmendem Alter ? Bei mir habe ich leider den Eindruck, dass ab dem "Schlupftag" viel zu vieles falsch gelaufen ist. Elternschuld und später Eigenunvermögen sind wohl zu prägend geworden.Schon Mutti ging mal mit mir zu einer Kinderpsychotante was in meiner Gedankenwelt zum Disaster wurde. Diese T**** diagnostizierte bei mir einen frühkindlichen Hirnschaden in meinem Beisein.Keine Ahnung warum, aber es ist auf Dauer im Köpfchen hängengeblieben dieser Psychoscheiß.

Meine Mutter hat fast alles richtig gemacht .. mein Vater... frag nicht, ich bin froh das er tiefer gelegt wurde!

Ich fänds einfacher eine Antwort auf die Frage zu geben, was meine Eltern alles falsch gemacht haben Glücklich war meine Kindheit aber durchaus und vermutlich auch deshalb, weil ich in einem Generationenhaus auf dem Land aufgewachsen bin.

Also meine Eltern waren total verschieden. Letztlich haben sie nur geheiratet, weil meine Mutter schwanger war. Sie haben sich nie aufeinander zu bewegt, sondern sich immer mehr entfernt. Ständig gab es Streit. Das war wirklich keine schöne Kindheit.

Stimmt, aber das ist wirklich ein Glücksfall. Gegeben hat uns das unsere Mutter . Unser Vater hatte wirklich null Interesse an uns. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass Eltern auch ihre Vorgeschichte haben.

Was meine Eltern falsch gemacht haben ? Dazu fällt mir nicht viel ein. Meine Eltern haben aus Liebe geheiratet 1960. Gegen viele Widerstände. Meine Mutter kam als "Flüchtling" mit ihrer Familie nach dem Krieg in die schwäbische Provinz und hat da meinen Vater kennen gelernt. Die Familie meines Vaters war katholisch und die Familie meiner Mutter war evangelisch. Eine sog. "Misch-Ehe" aus diesen beiden Konfessionen war zur damaligen Zeit eigentlich ein no go. Selbst meine Großeltern konnten sich damit nur schwer abfinden. Ich war ein Wunsch Kind und bekam die Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit meiner Eltern, Großeltern, Onkeln, Tanten usw. weil ich ein lieber, braver Junge war. Ja meine Kindheit war glücklich. Das dokumentieren viele Fotos aus dieser Zeit. Reibungen gab es ab und zu mit meiner Mutter, von der ich wohl meine dominante Ader geerbt habe. Vom Vater hab ich eher das Bodenständige, Schwäbische aufgesogen. Wenn man aus "einfachen Verhältnissen" stammt und sich im Grunde Vieles selbst erarbeitet hat, schätzt man die Dinge anders, als wenn man alles im Überfluss vorne und hinten rein geschoben bekommt. Meine Eltern hab ich sehr geliebt, deshalb hab ich sie auch bewusst begleitet, bis sie vor ein paar Jahren, kurz nacheinander wieder gegangen sind.

Liebe Agatha, wichtig ist: gaaanz viel Liebe und Zuwendung. Das ergibt Sicherheit für das Leben. Meine Mutter konnte mir keine Liebe geben, weil sie auch ohne Liebe aufgewachsen war. Ich leide immer noch an den Folgen... Kann kaum Beziehungen aufbauen, bin unsicher und habe Angst vor Verlusten... GlG

Agatha schrieb: » Mich beschäftigt schon länger die Frage, was eine gute und glückliche Kindheit ausmacht? » » Man liest ja viel was Eltern falsch gemacht haben ... Es gibt wohl keine Eltern, die alles richtig machen. Zu einer glücklichen Kindheit gehört natürlich das Angenommen und geliebt sein, was sich dann durch das ganze Leben zieht. Ich für meinen Teil hatte eine glückliche Kindheit, natürlich noch ohne die ganzen Medien, die jetzt da sind und einem das Leben in jungen Jahren ja nicht leichter machen.